Wir sind seit Jahrzehnten regelmäßig zur Nature-One gefahren und haben auch oft dort gecampt, auch ein größeres Camp mitbetrieben, deshalb teilen wir gerne mit Euch unsere Erfahrungen.
ERGÄNZUNG 02.08.22:
Wegen der extremen Trockenheit muss der Veranstalter folgende Maßnahmen zum Schutz der Gäste durchsetzen:
Grundlegendes:
Dieses Jahr habt Ihr wieder die Möglichkeit, auch ohne Festival-Ticket den Campingplatz zu besuchen (offizielle Aussage auf unsere Anfrage!), Campingtickets erhaltet Ihr bei der Einfahrt (Preise: ab Do/Fr: 35€ + 5 € Pfand, ab Samstag 20€ + 5 € Pfand). Den Müllpfand bekommt Ihr am Abreisetag an den bereitgestellten Containern zurück, wenn Ihr dort den gefüllten Müllsack abgebt!
Polizeikontrollen finden jedes Jahr während der gesamten Festivalzeit schon auf den Rastplätzen, der Autobahn und vor dem Gelände, aber auch auf dem Gelände statt. Ein verkehrssicheres Fahrzeug (maximal 3,5t) und gut gesichertes Gepäck/Material auf den Ladeflächen sollten selbstverständlich sein. Auch das Mitführen von Drogen sowie das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen wird umfassend kontrolliert.
Wer vor hat, ein großes Camp zu errichten, muss damit rechnen, dass der Veranstalter große Bauten untersagt, außerdem ist dies mindestens 4 Wochen vorher beim Veranstalter anzumelden!
FAQ / Campingordnung des Veranstalters:
https://www.nature-one.de/camping/faq / https://www.i-motion.events/campingordnung
Packliste :
Wir müssen Euch sicher nicht erklären, was man so alles zum Campen braucht. Deshalb nur Dinge, die wir im Laufe der Zeit immer zusätzlich dabei hatten.
-Gummihammer, um Heringe in den Boden zu schlagen
-Panzertape (repariert eben alles!)
-Planschbecken, Wasserbehälter – vielleicht auch mit einem kleinen Sackkarren/Bollerwagen
-Campingstühle
-Sonnenschutzsegel / Pavillion
-Sonnencreme / After-Sun-Lotion
-Taschenlampe
-Desinfektionsmittel
-ein paar Rollen Toilettenpapier
-Powerbank
-Ohrstöpsel
-Dosenöffner
-Pflaster, Wundsalbe
-auch warme Klamotten, nachts kann es auf dem Hunsrück schon mal kühl werden
-Überbrückungskabel
-Zip-Tüten für Unterlagen / Handy / Geld, falls es stark regnet.
-Fahrradschloss, um Campingtische/Biergarnituren abzusichern, während Ihr auf dem Festival seid
-eine Plane unter dem Zelt kann helfen, das Zelt bei einem Unwetter vor Überflutung zu schützen
Die Nature-One Camping-Checkliste: https://www.nature-one.de/camping/checkliste
Denkt daran: Alles, was Ihr hinschleppt, solltet Ihr auch wieder mitnehmen können. Achtet auf verbotene Gegenstände: https://www.nature-one.de/camping/faq
Anreise:
WIr haben einige Möglichkeiten ausprobiert, am besten fanden wir die Anreise mit dem PKW.
Allerdings ist es auch möglich, mit Busanbietern (https://www.nature-one.de/infos/busanbieter) anzureisen oder auch mit dem ÖPNV (Stichwort 9€-Ticket!) bis Koblenz und ab da mit dem Nature-One Shuttlebus (Hin -und Rückfahrt: 15€, Ticket im Bus!).
Einen "besten Zeitpunkt" für die Anreise kann man aber nicht nennen. Es wird sich wieder zu unterschiedlichen Zeiten stauen. Wer aber früher da ist, muss später weniger weit zum Festival laufen.
Infos zur Anreise: https://www.nature-one.de/infos/anreise
Autos:
Eure Autos sind direkt bei Euch. Aus unserer Erfahrung ist aber davon abzuraten, Euren „ganzen Stolz“ dort zu präsentieren. Das Auto wird nach der Zeit auf den Ackerflächen eingestaubt sein, bei Regen kann das auch mal eine ganz schöne Schlammschlacht werden. Und der Veranstalter haftet nicht für dort entstandene Schäden.
Wegen des Staubs und der Hitze solltet Ihr einen Sonnenschutz für die Windschutzscheibe dabei haben.
Falls Euer Auto "Keyless go" kann, solltet Ihr diese Funktion während des Campens im Boardcomputer deaktivieren oder die Schlüssel in einer Keyless go-Schutztasche/Box verstauen.
Wertgegenstände solltet Ihr nicht offen sichtbar im Auto lagern.
Vorsicht auch mit Sprühdosen und Gaskartuschen, diese auf keinen Fall im Auto lassen: Explosionsgefahr!
Wer sein Handy im Auto lädt, muss damit rechnen, dass die Autobatterie leer wird, ein Überbrückungskabel kann Euch und auch anderen helfen. Auf dem Gelände ist allerdings auch der ADAC vor Ort.
Campen:
Der Veranstalter hat detaillierte Regeln aufgestellt – unbedingt vor der Anreise durchlesen!
Falls ihr zusammen campen wollt, dann kommt auch gleichzeitig im Konvoi an, denn das Freihalten von Flächen ist untersagt. Außerdem wird es später schwierig miteinander mit dem Handy zu kommunizieren, da das Netz oft überlastet ist.
Wertgegenstände nie unbeaufsichtigt oder offen liegen lassen – auch das Zelt ist nicht der richtige Ort dafür, es gibt dafür Schließfächer!
Nehmt Euch genügend Campingstühle mit.
Das Campingvillage ist riesig, merkt Euch die Zahl des nächstgelegenen Leuchtmasten. Macht mit Euren Freunden Treffpunkte an markanten Stellen aus, an denen Ihr Euch im Notfall wiederfindet.
Wer in ein fertig aufgebautes Zelt in einem "betreuten" Camp ziehen will, kann sich bei "Festitent" anmelden und dort ein Zelt mieten:
https://www.nature-one.de/camping/festitent
Toiletten / Duschen / Wasser:
Im Normalfall sollte immer Toilettenpapier vorhanden sein, garantiert ist das aber nicht. Der beste Zeitpunkt für ein "Geschäft" ist, wenn der Reinigungstrupp gerade abgerückt ist. Desinfektionsmittel ist zu empfehlen.
Es gibt genug Frischwasserstellen. Es gibt ein Duschzelt.
Das Schwimmbad in Kastellaun ist dieses Jahr leider geschlossen.
Müll:
Ihr bekommt bei der Einfahrt zu jedem Campingticket Müllsäcke dazu. Den Pfand von 5€ bekommt Ihr zurück, wenn Ihr die Müllsäcke abgebt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man nie genug Müllsäcke dabei haben kann. Man kann ja regelmäßig das Camp reinigen und darin Pfand-Flaschen sammeln (es sind auch Pfandsammler unterwegs, die sich über herumfliegende Flaschen um Camps herum freuen!). Außerdem kann man aus einem Müllsack auch ein Not-Regencape basteln!
Essen / Trinken:
Wir haben meistens zu viel mitgenommen, danach mussten wir monatelang Dosenessen kochen. Wir haben deshalb später nur noch das Nötigste mitgenommen, Fleisch am ersten Tag gegrillt. Es gibt für wenig Geld alles Mögliche zu kaufen, von Pizza bis hin zum Döner. In Sachen Getränke solltet Ihr beachten, dass alles warm wird. Ihr könnt Eure Getränke in Planschbecken kühlen, dabei solltet Ihr aber beachten, dass Ihr das Wasser von den Wasserstellen zu Eurem Camp transportieren müsst. Lifehack: Friert viele 1,5Liter PET Flaschen mit Wasser in der Tiefkühltruhe ein, diese können in einer Kühlbox über mehrere Tage kühlen! Man kann auch den Jägermeister in einen Eisblock einfrieren. Wer noch Proviant braucht, kann mit dem Shuttle nach Kastellaun fahren und dort im Supermarkt einkaufen. Denkt an ausreichend Trinkwasser!
Notlage / Medizinisches:
Auf dem Gelände sind genug Rettungskräfte, Sicherheitspersonal und auch die Polizei präsent, wendet Euch an sie. Achtet aber auch auf Eure Freunde und andere Gäste. Lieber einmal zu viel gefragt, ob es jemandem gut geht als einmal zu wenig! Insbesondere bei großer Hitze sind Betrunkene/BTM-Konsumenten nicht immer von Menschen mit einem Kreislaufkollaps/Hitzschlag zu unterscheiden. Achtet darauf, ob Eure Freunde im Zelt noch ok sind. Nutzt niemals die Notlage einer Person für lustige Videos aus. Und wenn Ihr Taschendiebe beobachtet, meldet es der Polizei!
Wer Lust hat, darf gerne unsere Interviews zur Nature One 2022 lesen!